Therapie für die LGBTQ+ Gemeinschaft

Wenn Sie eine Therapie aufsuchen, um die Bedingungen für eine Angleichung Ihres körperlichen Geschlechts an Ihre Geschlechtsidentität zu erreichen, brauchen Sie eine spezifische Behandlung, die wir in unserer Praxis NICHT anbieten. Besuchen Sie am besten diese Seite, um sich über die Möglichkeiten hier in München zu informieren: https://www.qz-ts-muc.de

In unserer Praxis für Psychotherapie sind Menschen jeder sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität explizit willkommen. Wir sind von der Gleichwertigkeit gleichgeschlechtlicher Lebensweisen und von “non-binary” Gender-Kategorien überzeugt und deshalb bringen wir schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender und “queeren” Klienten genauso viel Respekt, Wohlwollen und Unterstützung entgegen wie unseren heterosexuellen, “binary-gendered” Klienten.

Akzeptanz der Besonderheiten bei Schwulen, Lesbischen, Bisexuellen, Transgender und Queeren Klienten

Es ist wichtig, dass die Besonderheiten in der Entwicklung schwuler, lesbischer und bisexueller Menschen in ihrer Psychotherapie Beachtung finden. Da im Laufe ihres Lebens häufig dieses zentrale Thema der Identität immer wieder in Frage gestellt wurde, sind grundlegende Unsicherheiten um die eigene Sexualität und die Identität typisch. Nicht selten entwickeln diese Menschen deshalb relativ früh im Leben ein Gefühl, irgendwie anders zu sein. Die langsame Entwicklung eines Bewusstseins dafür, was diese Andersartigkeit ausmacht, wird begleitet von einer Wahrnehmung von Botschaften aus der Gesellschaft, die diese Andersartigkeit als minderwertig einstufen und deshalb ablehnt. Somit entsteht ein innerer Konflikt, der auf unbewusster und/oder bewusster Ebene lange ausgetragen wird.

Was Coming-Out bedeutet

Bis eine Akzeptanz der eigenen schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender oder queeren Identität erlangt wird, kann es viele Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Ein sehr langes Versteckspiel kann vorher stattfinden, bei dem die eigenen Empfindungen, Wünsche und Sehnsüchte unterdrückt werden und vielleicht aus dem eigenen Bewusstsein verbannt werden. Die starke innere Spannung, die lange ausgehalten werden muss, kann den Grundstein für Angststörungen und Depressionen legen, die die Betroffenen später in Psychotherapie führen. Jeder Mensch, der über weite Strecken seines Lebens Gefühle der Minderwertigkeit, Selbstablehnung oder Enttäuschung in sich selbst aushalten muss, hat eine etwas höhere Anfälligkeit, an einer Depression oder einer Angststörung zu erkranken. Sehr starke, gesunde menschliche Bedürfnisse wie der Wunsch nach Zugehörigkeit, Bindung und Solidarität mit anderen wichtigen Personen können durch eine als anders empfundene Geschlechts- und/oder sexuelle Identität stark eingeschränkt werden und die ausgeglichene Basis der Psyche brüchig machen.

Nach dem Coming-Out können Schwierigkeiten in verschiedenen Beziehungen entstehen, die zu Spannungen im sozialen Umfeld führen, die vorher hauptsächlich in der Psyche der einzelnen Person ihren Ausdruck fanden. Insbesondere in der Herkunftsfamilie können Unwohlsein oder Ablehnung erfahren werden. Konflikte mit der eigenen Spiritualität, falls ein religiöser Glaube vorhanden ist, sind vorprogrammiert. Und ein Coming-Out ist letztendlich keine einmalige Angelegenheit, sondern ein sich ständig wiederholender Prozess, denn jede neue Bekanntschaft kann von der Heterosexualität und der binären Geschlechtsidentität des Gegenübers ausgehen und den Klienten in eine mögliche Erklärungsnot stürzen.

Beziehungen innerhalb der LGBTQ Gemeinschaft sind etwas anders

Wenn eine Partnerschaft zwischen zwei Mitgliedern der LGBTQ-Community entsteht, kann vieles ganz anders laufen als in tradierten heterosexuellen Lebensformen für typisch gehalten wird. Wenn beispielsweise zwei Männer in einer schwulen Partnerschaft zusammenkommen, sind beide Partner mehr oder weniger für die gleiche Rolle in einer Partnerschaft erzogen worden. Dadurch ist vieles, was in heterosexuellen Partnerschaften selbstverständlich sein mag, offen. Es gibt keine so vorgegebene Struktur wie es in heterosexuellen Beziehungen der Fall ist. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass zwei Männer aufeinandertreffen, die dazu erzogen wurden, nicht über Emotionen zu sprechen. Deshalb übernimmt häufig niemand die Rolle, sich mit dem Gefühlsleben, der Bindung und dem Commitment in der Partnerschaft auseinanderzusetzen und das alles aktiv zu thematisieren. Neue Möglichkeiten zum Durchbrechen rigider Vorstellungen über männliche und weibliche Rollen können aber genutzt werden – und schließlich sogar eine Inspiration für heterosexuelle Menschen in ihren Partnerschaften sein.

Für uns sind die angesprochenen Besonderheiten in der Entwicklung und die Andersartigkeit von Partnerschaften innerhalb der LGBTQ-Community selbstverständlich. Wir halten es für sehr vorteilhaft, dass der Psychotherapeut beim schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender oder queeren Klienten selber über spezielles Wissen zu diesen Themen verfügt, damit dem Klienten die aufwendige Aufklärungsarbeit erspart bleibt. Und wir begrüßen es, dass besonders viele Menschen aus der LGBTQ-Community Psychotherapie bei uns in Anspruch nehmen, weil wir glauben, dass jede Gruppe in der Gesellschaft, die mit Nachteilen zu kämpfen hatte oder hat, es verdient, eine so wertvolle, persönliche Unterstützung zu erfahren.