Depressionen werden nach ihrer Intensität sowie nach Dauer und Häufigkeit des Auftretens unterteilt. Eine depressive Episode wird als leicht, mittelgradig oder schwer eingestuft, je nachdem wie viele Symptome vorkommen und wie intensiv diese sind. Das diagnostische Instrument, das am häufigsten verwendet wird, um Depressionen nach der Schwere einzustufen, ist das Beck-Depressions-Inventar. Da es sich um einen Fragebogen handelt, der auf Selbstaussagen beruht, ist der klinische Eindruck eines erfahrenen Diagnostikers, etwa eines Psychologen, für eine Diagnose unerlässlich.
Voraussetzung für die Diagnose einer Depression überhaupt ist es, dass die Symptome wenigstens zwei Wochen lang anhalten. Aus diesem Grund ist es aus klinischer Perspektive nicht korrekt, wenn wir über einen momentanen traurigen Zustand sagen, dass wir uns depressiv fühlen, es sei denn, dieser depressive Zustand hat bereits über mehr als zwei Wochen hinweg angehalten. Wenn eine depressive Episode mehr als einmal im Leben aufgetreten ist, wird beim weiteren Auftreten der Depression eine rezidivierende depressive Episode diagnostiziert.
Eine Sonderform der Depression ist Dysthymia. Diese Diagnose wird gestellt, wenn die Symptome milder als bei einer depressiven Episode sind, aber länger als zwei Jahre andauern. Es ist möglich unter einer sogenannten “double depression” zu leiden, wenn zusätzlich zu den anhaltenden Missstimmungen eine depressive Episode diagnostiziert werden kann.
Depressionen können auch als Teil einer bipolaren Erkrankung auftreten. Üblicherweise wechseln sich dabei Symptome der Depression mit Symptomen der Manie oder der Hypomanie (weniger intensiv als Manie) ab. Es ist wichtig, Depressionen, die im Rahmen einer bipolaren Erkrankung auftreten, zu erkennen, weil sie einer anderen Behandlung bedürfen als andere Depressionen. Bei der bipolaren Erkrankung ist nämlich eine adäquate medikamentöse Behandlung unbedingt notwendig. Eine Manie kann man unter anderem an einem gesteigerten Antrieb, extrem guter Stimmung, hemmungslosem Sozialverhalten, gesteigerter Libido, reduziertem Schlafbedürfnis und auch daran, dass Betroffene in einer manischen Phase zum Beispiel zu viel Geld ausgeben. Dadurch verursacht das manische Verhalten wenigstens aus späterer Betrachtung des Betroffenen klinisch bedeutsames Leid.